Wirtschaftliche Unsicherheiten führen zu einem verstärkten Interesse an Sachwerten. Die Inflation in Deutschland liegt bei über 5 %, während Energiepreise historische Höchststände erreichen. Gold erreichte im August 2020 mit 2.067 US-Dollar pro Feinunze ein Allzeithoch. Solche Werte verdeutlichen die Stabilität von Edelmetallen. Viele Haushalte verlieren jedoch Vermögen durch einseitige Investitionen in Aktien oder kreditbasierte Projekte. Sachwerte wie Edelmetalle oder Immobilien bieten Schutz und Wachstum.
Edelmetalle als sicherer Hafen
Gold gilt als verlässlicher Schutz vor wirtschaftlichen Krisen. Historisch zeigt sich, dass der Goldpreis in unsicheren Zeiten stark ansteigt. Im August 2020 erreichte Gold ein Allzeithoch von 2.067 US-Dollar pro Feinunze, getrieben durch die Unsicherheit während der Coronakrise. Dieses Edelmetall bietet nicht nur Stabilität, sondern auch Inflationsschutz.
Neben Gold gelten auch Silber und Platin als interessante Alternativen. „Silber erlebte im Jahr 2021 einen Preisanstieg von 45 % und bietet Chancen durch seine industrielle Nutzung. Platin wird zunehmend in der Automobilindustrie nachgefragt“ – so der Sprecher von Goldankauf München im Gespräch. Experten empfehlen, etwa 10 bis 15 Prozent des Portfolios in Edelmetalle zu investieren.
Betongold noch immer vorn
Immobilien zählen zu den begehrtesten Sachwerten in Krisenzeiten. Sie bieten Inflationsschutz und langfristige Wertsteigerung. Im Jahr 2022 stiegen die Immobilienpreise in Deutschland trotz hoher Baukosten um durchschnittlich 6,5 %. Selbstgenutzte Immobilien sichern zusätzlich vor steigenden Mietkosten. Investitionen in Mehrfamilienhäuser oder Gewerbeobjekte ermöglichen stabile Einnahmen durch Mieten.
REITs (Real Estate Investment Trusts) eröffnen Anlegern mit geringem Kapital Zugang zu großen Immobilienportfolios. Diese Fonds erzielen oft Renditen von 4 % bis 7 % jährlich. Im Vergleich zu physischen Immobilien erfordern sie keine direkte Verwaltung. Trotz hoher Preise in Ballungszentren bieten ländliche Regionen günstige Einstiegsmöglichkeiten.
Rohstoffe als langfristige Wachstumschance
Sachwerte wie Rohstoffe werden für Anleger immer interessanter. Die Energiewende treibt die Nachfrage nach Kupfer, Lithium und Nickel in die Höhe. Kupfer verzeichnete 2021 mit 10.512 US-Dollar pro Tonne ein Allzeithoch, insbesondere durch den Boom bei erneuerbaren Energien. Lithium, ein Schlüsselmaterial für Batterien, erlebte innerhalb von drei Jahren einen Preisanstieg von über 400 %. Nickel, das für die Produktion von Edelstahl und Batterien essenziell ist, bleibt ebenfalls stark gefragt.
Privatanleger können durch Rohstoff-ETFs Zugang zu diesen Märkten erhalten. Diese Fonds verteilen das Kapital auf verschiedene Rohstoffe und minimieren so die Risiken einzelner Preisschwankungen. Wer physisch in Rohstoffe investiert, muss sich allerdings um Lagerung und Sicherheit kümmern. Beispielsweise benötigen Edelmetalle wie Platin oder Palladium spezielle Bedingungen zur sicheren Aufbewahrung.
Industrien und Wachstumschancen
Die Automobilindustrie setzt vermehrt auf Lithium und Nickel für die Produktion von Elektrofahrzeugen. Ein Tesla Model 3 enthält etwa 30 Kilogramm Nickel in seiner Batterie, was die Bedeutung dieses Rohstoffs unterstreicht. Kupfer wird weiterhin in großem Umfang für den Ausbau von Stromnetzen und Solaranlagen benötigt. Prognosen zeigen, dass die Nachfrage bis 2030 um 30 % steigen könnte.
Kunst und Sammlerstücke als Exoten im Portfolio
Kunst und Sammlerstücke sind als Sachwerte weniger verbreitet, bieten aber interessante Chancen. Der globale Kunstmarkt erzielte 2022 ein Volumen von 67,8 Milliarden US-Dollar. Werke renommierter Künstler wie Picasso oder Monet steigerten ihren Wert um bis zu 20 % jährlich. Für kleinere Budgets bieten sich limitierte Fotografien oder Drucke an.
Oldtimer und seltene Münzen sind ebenfalls beliebte Anlageobjekte. Der Oldtimer-Index des Deutschen Automobilclubs (VDA) wuchs zwischen 2010 und 2020 um durchschnittlich 5,4 % jährlich. Diese Sachwerte erfordern jedoch spezifisches Wissen und langfristige Planung.
Fazit: Stabilität durch Sachwerte im unsicheren Umfeld
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Inflation bieten Sachwerte eine verlässliche Möglichkeit, das eigene Portfolio zu stärken. Ob Edelmetalle, Immobilien, Rohstoffe oder sogar Kunstwerke – sie alle zeichnen sich durch ihren Schutz vor Wertverlust und ihre langfristigen Chancen aus. Anleger, die ihr Vermögen diversifizieren und Risiken minimieren möchten, finden in Sachwerten eine solide Grundlage. Mit der richtigen Planung und einem ausgewogenen Portfolio können Sachwerte nicht nur Stabilität sichern, sondern auch attraktive Renditen ermöglichen.